START DER JUNGTAUBENFLÜGE

Während die älteren und erfahreneren Tauben schon im April mit ihren Flügen beginnen, startet der Ernst des Lebens für die junge Garde erst im Juli. Wenn die Jungtauben flügge sind, kommen sie in einen eigenen Taubenschlag. Hier lernen sie alles, was sie für das spätere Leben brauchen, angefangen beim Futtersignal des Züchters und wo sie Wasser finden. Wenn sie in ihren eigenen Schlag gezogen sind, sorgt der Züchter natürlich auch für die Gesundheit der Tauben. Schon als Jungtiere werden die Tauben vom Tierarzt gegen die gängigsten Krankheiten, wie Paramyxo, Pocken oder ähnliches geimpft. Dies kann von Züchter zu Züchter unterschiedlich sein und wird mit dem Tierarzt abgesprochen. Doch schon vorher lernen die Kleinen ihre Umgebung kennen. Sie unternehmen erste Flugversuche am Haus, lernen einen Schwarm zu bilden und wenn sie sich sicher genug fühlen, beginnen sie, die Heimatumgebung zu verlassen und erkunden die weitere Umgebung. So ziehen sie oft auch über mehrere Stunden vom Haus weg und trainieren so ihren Orientierungssinn sowie das Heimfindevermögen. Wenn die Tauben sicher genug sind, können sie auch erste Trainingsflüge absolvieren. Dazu beginnt der Züchter seine Jungtiere von kleineren Entfernungen nach Hause fliegen zu lassen. Hier wird mit sehr kurzen Distanzen gestartet und der Züchter entscheidet selbst wie weit er seine Tauben wegbringt. Oft reichen wirklich Distanzen bis zu wenigen Kilometern, um das Heimfindevermögen zu schulen, ehe die Jungtauben mit den Tieren der anderen Züchter im Kabinenexpress der Reisevereinigung transportiert werden. Mitte Juli beginnen dann auch in den Reisevereinigungen die ersten Trainingsflüge für die Jungtauben, bei denen sie lernen, gemeinsam aufgelassen zu werden und in den jeweiligen Heimatschlag zurückzukehren.

BRIEFTAUBEN LIEBEN ES ZU BADEN!

Brieftauben lieben es zu baden

Steht die Badewanne bereit, dauert es in der Regel nur wenige Momente und die Tauben sitzen im Wasser. Es ist ein lustig zu beobachtendes Schauspiel, wenn sie manchmal übereinandersitzen, weil der Andrang so hoch ist. Sie benetzen ihr komplettes Gefieder und erfrischen sich, so dass ein Bad sehr zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt. Das wöchentliche Bad ist auch wichtig, um mögliche Parasiten zu bekämpfen, die auf Haut und Federn der Brieftauben sitzen können. Diese fressen die Federn oder sorgen für einen Juckreiz auf der Haut. Die Züchter geben deswegen einen Badezusatz in das Wasser, der die Schädlinge in Schach hält, den Brieftauben aber nicht schadet. Während der Reisezeit sollte das Bad möglichst Anfang der Woche stattfinden, denn das gegen Regen und Nässe schützende Federpuder benötigt einige Tage zur Erneuerung.
Hans-Wilhelm Glüsen