Geschäftsführender Vorstandswechsel im Schloss Agathenburg

Seit dem 1. Januar 2021 hat Ruth Meyer das von ihrer Vorgängerin Bettina Roggmann innehabende Amt der Geschäftsführerin der Kulturstiftung Schloss Agathenburg übernommen.

Ruth Meyer ist eine gebürtige Hannoveranerin aus einer kulturell geprägten Familie und studierte Schauspielerin. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Schauspielschule Hannover, arbeitete dann freiberuflich unter anderem am Niedersächsischen Staatstheater in ihrer Heimatstadt und anschließend am Thalia Theater in Hamburg. Seitdem lebt Meyer mit ihrer Familie in Horneburg. Ihre Kinder sind inzwischen erwachsen.

Ruth Meyer
Ruth Meyer, die neue Geschäftsführerin der Kulturstiftung Schloss Agathenburg.
Foto: Sven Husung / Stader Tageblatt

ereits neben ihrer Theatertätigkeit begann die Schlossliebhaberin beim Veranstaltungsprogramm „Literatur und Kulinarisches“ mitzuwirken und las dem Publikum die Lesereihe vor. Ruth Meyer ist daher schon lange kein unbekanntes Gesicht mehr auf dem ehemaligen Landsitz des Grafen Hans Christoph von Königsmarck, nach dessen Gattin Agathe von Leesten der Ort benannt ist. Die amtierende Geschäftsführerin schwärmt von den kulturinteressierten Besuchern. Sie sagt mit einem Gesichtsausdruck der Begeisterung: „Ich habe das Publikum schätzen gelernt. Es ist aufgeschlossen, es lässt sich ein und es geht bei Experimenten mit.“
Von 2013 bis 2020 arbeitete die Bühnenkünstlerin hauptberuflich im Stadeum. Sie baute das Kinder- und Jugendtheater auf und stieg dann in die Spielplanplanung mit ein. An der Seite vom ehemaligen Geschäftsführer des Stadeums Egon Ahrens und der jetzigen Intendantin Silvia Stolz, mit denen sie im engsten Kontakt stand, hat Ruth Meyer viel aus Bereichen gelernt, die sie nicht studiert hat. Als öffentlich wurde, dass Bettina Roggmann Ende des Jahres 2020 in Rente gehen würde, wurde Meyer von mehreren Seiten angesprochen, ob sie sich nicht für die frei werdende Stelle beim Stiftungsratsvorsitzenden der Kulturstiftung Schloss Agathenburg Landrat Michael Roesberg bewerben wolle.

Mit ein Auswahlkriterium war die Erstellung einer Ideenskizze zur möglichen Entwicklung des Schlosses. Meyers Aufgaben sind die Kulturstiftung Schloss Agathenburg und ihre Beschäftigten zu leiten, ein anspruchsvolles Kulturprogramm zu gestalten, die Jahreswirtschaft zu verantworten, die Gebäude und den Schlosspark auch hinsichtlich Denkmalschutz instand zu halten, Konzepte weiter zu entwickeln und die Vernetzung mit anderen Kulturinstitutionen, Kulturszenen, Förderern und Partnern weiter voran zu treiben. Seit Mai letzten Jahres beschäftigt sich Meyer daher schon mit der Arbeit und dem Finden von aufbauenden Weiterentwicklungen. Wichtig sind ihr Transparenz, Teamwork – auch mit Bürgermeister Gerd Allers – und gemeinsame Weiterentwicklung. „Frau Roggmann hat alles bestens übergeben“, lobt Meyer die sich nun im Ruhestand befindliche ehemalige Geschäftsführerin. Für Ruth Meyer schließt sich mit ihrer jetzigen Aufgabe im „schönen Agathenburg“ der Kreis, wie sie sagt. Ihr Werdegang ist rund und sie ist mit Herz und Seele dabei.

Geschäftsführerin Meyer möchte die gesamte Schlossanlage „mehr in die Köpfe der Leute bringen.“ Sie gibt den Denkanstoß: „Warum nutzen die Menschen nicht den schönen Park mit dem herrlichen Ausblick auf das Alte Land in Richtung Elbe zum kostenlosen Verweilen? In den Herrenhäuser Gärten wird Eintritt verlangt, in Agathenburg nicht.“ Nun ist wegen der Corona-Maßnahmen alles sehr schwierig, aber ab dem zweiten Quartal hofft sie mit dem Schlosscafé (zumindest auf der Terrasse) an Wochenenden und an Werktagen während der Museumsöffnungszeiten dauerhaft eine Einkehrmöglichkeit schaffen zu dürfen. Das Gastronomieangebot umfasst Kaffeespezialitäten, Tee, Kuchen, Torten und kühle Erfrischungen. Für Gruppen ([Kinder-]Geburtstag, Familienfeier, Betriebsausflug oder im Anschluss einer Führung) gibt es auch unter der Woche nach Absprache leckere Angebote. Das Gelände soll ein Naherholungsgebiet mit spartenübergreifendem Angebot werden. Meyer träumt von Spaziergängern im Garten, Fahrradfahrern, die eine Rast einlegen, einem weiterhin niveauvollen Kultur- und Veranstaltungsprogramm, das sie auch durch Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Schulen etwas verjüngen möchte, und natürlich Trauungen, Hochzeitsfeiern und sonstige Feiern, für die Schloss Agathenburg mit seinen Nebengebäuden wie dem Pferdestall und dem Backhaus einen märchenhaften Rahmen gibt. Auch können Räume für Empfänge, Tagungen und Seminare gemietet werden.

Ruth Meyer hat Visionen und viele gute Ideen, auf deren Umsetzung wir gespannt sein können. Wegen der corona-bedingten Ungewissheit kündigen wir hier abschließend nur ein paar wenige Highlights des Programms als Vorgeschmack an, das sicherlich Lust auf Mehr macht:

  • „Weniger ist mehr“, Ausstellung zum 21. Deutschen Karikaturenpreis vom 7. März bis 25. April.
  • Die Große Ostereiersuche und Kindertheater „Oh, wie schön ist Panama“ am April 2021
  • Für die Reihe „Jazz im Pferdestall“ sind die Ersatztermine vom letzten Jahr geplant:
    März 2021: Fabia Mantwill Quintett
    April 2021: Menzel Mutske Quartett
    Oktober 2021: Veronika Harcsa Quartett
    Open Air Konzert am 17. Juli 2021

Öffnungszeiten des Schlosscafés:
Dienstags bis freitags: 14:00 – 18:00 Uhr
Samstags, sonntags und an den Feiertagen: 11:00 – 18:00 Uhr

Schauen Sie regelmäßig ins Veranstaltungsprogramm auf www.schlossagathenburg.de! Es lohnt sich.