Gestaltung der Burginsel
Eine Informationsreise
Dem Flecken Horneburg ist es in Abstimmung mit dem Eigentümer gelungen die Burginsel überplanen zu können und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
Damit ist die Möglichkeit eröffnet den historischen Kern Horneburgs sichtbar gestalten zu können. Der Rat hat ein Planungsbüro mit der Konzepterstellung beauftragt. Dieses wurde aktuell vorgestellt und dafür soll nunmehr die Detailplanung und Kostenschätzung erfolgen. Weitere Schritte sollen dann erfolgen und dafür die Haushaltsmittel bereitgestellt werden.
Was gibt uns der historische Hintergrund mit?
Die „Horneburg“ wurde 1255 errichtet. Ständig bewohnt war die Burg bis etwa ins Jahr 1500, danach zogen die Adelsfamilien der Burgmänner in Gutshäuser außerhalb der Burg um. Von diesem Punkt an diente die Burg lediglich als Zufluchtsort, wenn ein Angriff drohte. 1632 wurde die Horneburg durch die Truppen des Grafen von Pappenheim zerstört, dem Führer einer Söldnertruppe unter dem obersten Heerführer Graf von Tilly.
Über den Aufbau und das Erscheinungsbild der Burg ist kaum etwas bekannt. Die im Oktober 2020 durchgeführte Bodenradarprospektion liefert jedoch erste Erkenntnisse über die Anordnung von Gebäuden innerhalb der Burg. Es kann außerdem davon ausgegangen werden, dass die Horneburg von einem Wall und einem Palisadenzaun umgeben war.
Was ist geplant?
Vieles wurde im Lauf der Jahrhunderte schon auf der Burginsel zerstört. Nun gilt es, behutsam mit ihr umzugehen und sie dennoch ein Stück weit wieder erlebbar zu machen. Lange war sie der Öffentlichkeit vorenthalten, ab jetzt kann sie ihren Beitrag zur Erholung, Identifizierung und Vervollständigung des Schlossparkes leisten.
Verschiedene Ansprüche gilt es zu erfüllen: Die Insel soll ein Ort des gesellschaftlichen Zusammenkommens werden und einen Rückzugsort anbieten, gleichzeitig sollen die Ergebnisse der Bodenradarprospektion anschaulich vermittelt werden und das nach §30 BNatSchG geschützte Weiden-Auwaldbiotop erhalten bleiben.
Geplant ist die ehemaligen Hausecken herauszuarbeiten, dies wird eine eindeutige Raumbildung bewirken, wodurch dem Besucher der Standort eines Gebäudes vermittelt wird. Die Sitzbereiche für die Besucher der Burginsel bilden die früheren Gebäude der Horneburg nach und bestehen, ebenso wie die Bühne aus einem Granitpodest. Die Sitzauflagen sollen aus Holz oder einem ähnlich angenehmen Material bestehen.
Mit den Sitzbereichen kommen zusätzlich Informationstafeln zum Einsatz, hier sollen die QR-Codes angebracht werden, mit deren Hilfe eine virtuelle Erlebbarkeit der Horneburg ermöglicht wird. Auch wenn nicht viele Informationen über den Aufbau der Horneburg übermittelt sind, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass sie seinerzeit von einem Palisadenzaun umgeben war, der dem Schutz vor Angreifern diente.
Der Aufbau eines neuen Palisadenzaunes für die Eingangssituation auf der Insel erweckt das Gefühl, eine alte Burginsel zu betreten. Der Palisadenzaun im Eingangsbereich soll einerseits an einen Burgwall erinnern, gleichzeitig wirkt er „luftig“ und gibt Einblicke auf die Insel frei. Eine Bühne mit einer Größe von ca. 6 x 4 m bietet die Möglichkeit, im Sommer kleine Konzerte im Park stattfinden zu lassen, an sonnigen Tagen lädt sie zusätzlich zum Liegen und Ausruhen ein.
Im Südwesten der Insel laden Sitzstufen zum Verweilen am Wasser ein; die Uferböschung und der ringförmige Burggraben werden dort erlebbar.
Was könnte diese Planung noch ergänzen?
Als zusätzlicher Anziehungspunkt soll ein Aussichtsturm dienen, der sich östlich der Insel befinden wird. Seine Anordnung hinter höheren Gehölzen ist bewusst gewählt: Von der Insel aus wird er nicht als optische Beeinträchtigung empfunden und gleichzeitig bietet er einen weiten Ausblick auf die Aue und den Bullenbruch, der insbesondere im Frühjahr zahlreiche Zugvögel anlockt.
Südwestlich des Schlosses befindet sich eine ehemalige Pferdetränke und Slipanlage, die mit den Jahren nicht nur zugewachsen, sondern auch verlandet ist. Diese soll behutsam rekonstruiert und erlebbar gemacht werden.
Wie geht es weiter?
Die erste Kontaktaufnahme mit einem Team von Spezialisten zur Darstellung der historischen Burganlage hat stattgefunden, es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Bürger:innen und Besucher:innen des Flecken die Einmaligkeit der „Horneburg“ zusätzlich digital erleben werden können. Die Detailplanung anhand des vorgestellten Konzepts ist beauftragt, die Kostenermittlung erfolgt, so dass die Mittelbereitstellung im Zuge der Haushaltsplanung 2023 ff. angegangen werden können.