2022 und Folgende Jahre voller Gestaltungen

Liebe Leserinnen und Leser!

ich wünsche Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr.

Was steht in der Samtgemeinde Horneburg an? Hierzu möchte ich einen kurzen aber prägnanten Überblick über die wesentlichsten Punkte geben:

Knut Willenbockel Bürgermeister der Samtgemeinde Horneburg
Knut Willenbockel
Bürgermeister der Samtgemeinde Horneburg
  1. Angebote für die Betreuung von Kindern ergänzen, ausbauen und bauen
    Die Entwicklung des Zuzugs in den Neubaugebieten und im Bestand haben den Bedarf nach Betreuungsangeboten deutlich verstärkt. Aber nicht nur dies, sondern auch die Wünsche nach einer Vor-Ort-Betreuung. Das bedeutet, dass die Angebote in der Wohnortgemeinde genutzt werden wollen. Ferner wird die Betreuungszeit zum Teil über den Ganztag von 8:00 bis 16:00 Uhr hinaus erwartet. Dies geht über den vom Land gesetzten Rechtsanspruch hinaus. Um diesen Bedarfen und Wünschen Rechnung zu tragen, hat der Samtgemeinderat beschlossen, die weitere Entwicklung zu untersuchen und die Angebote der Kinderbetreuung weiter auszubauen. Aktuell erfolgt der Bau des Modulkindergartens in der Hermannstraße in Horneburg. Dies soll nur eine temporäre Lösung sein. Daher sondiert die Samtgemeinde gerade Flächen für den Neubau und prüft dabei auch Bestandsflächen und Ergänzungsmöglichkeiten. Parallel wird die Bedarfsentwicklung untersucht. Die ersten Erkenntnisse dazu sollen noch im ersten Quartal vorliegen, um dann auf dieser Basis weitere Maßnahmen einzuleiten. Wie in jedem Jahr werden hierzu Handlungsempfehlungen in das Kinderbetreuungskonzept, welches in den Gremien vorgestellt, beraten und schließlich im Samtgemeinderat beschlossen wird, einfließen. Damit wird die Grundlage für die zukünftige Ausrichtung geschaffen und die Aufgabenstellung für die Verwaltung definiert.
  2. Die Infrastruktur der Schulen für den Ganztag erweitern, verbessern und errichten
    An allen vier Schulen der Samtgemeinde bestehen Handlungsbedarfe, um den vom Land aufgelegten Ganztag wirklich gestalten zu können. Beginnen möchte ich bei der digitalen Anbindung. Viele Punkte – insbesondere die technisch genutzten Geräte in den Schulen – könnten und können aus den bereitgestellten Mitteln des Digitalpaktes finanziert werden. Doch Basis für eine intensive Nutzung bleibt, die Leistungsfähigkeit der Hausanschlüsse zu ertüchtigen. In Abstimmung mit dem Landkreis und den anderen Kommunen besteht ein entsprechender Auftrag, den der Landkreis koordiniert und mit der beauftragten Firma umsetzt. Daneben steht im Sommer der Abschluss des Anbaus an der Oberschule an. Damit ziehen die Schülerinnen und Schüler der Oberschule aus dem Gebäude der Grundschule Horneburg aus. Nun können die Planung der Sanierung und des Ausbaus der Grundschule Horneburg festgelegt werden. Hierfür steht die Auswahl des Planungsbüros an. Für den Neubau der Grundschule Bliedersdorf/Nottensdorf erfolgen derzeit die Abstimmungen zwischen der Schule, dem Büro der Projektsteuerung und der Samtgemeinde. Nach der abschließenden Festlegung wird das Büro die Ausschreibung der Bauleistungen vornehmen. In der Eichhörnchen-Grundschule in Dollern ist ein Anbau von zwei Räumen geplant; der Zeitpunkt der Umsetzung ist noch nicht abschließend festgelegt. In der Oberschule sind Ertüchtigungen des naturwissenschaftlichen Bereiches und des Schulhofes erforderlich. Auch hierfür sind Mittel beginnend ab 2022 und in den Folgejahren vorgesehen.
  3. Sporthallen sanieren, erhalten und herstellen
    Das Projekt #sportquartier2025 für das Umfeld der Sporthalle Hermannstraße steht in den Startlöchern. Die zeitnahe Umsetzung ist im Sinne der bereitgestellten Bundes-Fördermittel vorgesehen. An der neuen Grundschule in Bliedersdorf/Nottensdorf wird eine Schulsporthalle vorzusehen sein. In Anbetracht der sportlichen Nutzung sollte eine Zwei-Feld-Halle eingerichtet werden. Dazu ist es erforderlich, dass sich die Gemeinden an den Kosten für den zweiten Hallenteil beteiligen. Zwischen der Samtgemeinde und den beiden Gemeinden erfolgt die entsprechende Abstimmung. In Agathenburg möchte die Gemeinde ihre Sporthalle neu bauen, die Samtgemeinde gewährt hierzu einen Zuschuss.
  4. Brandschutz stärken, Standorte renovieren und ergänzen
    Das Material und die Schutzausrüstung auf aktuellem Stand zu halten, ist ein wichtiger Punkt, damit die Freiwillige Feuerwehr einsatzbereit ist. Daneben sind die Gerätehäuser auf den aktuellen Stand der rechtlichen Rahmenbedingungen zu bringen. Dies ist bereits durch die Sanierung des Gerätehauses in Nottensdorf, den Neubau des Gerätehaues in Horneburg und den derzeit laufenden Anbau am Gerätehaus Agathenburg passiert bzw. im Werden. Als nächstes soll das Gerätehaus in Dollern neu errichtet werden, um eine angemessene und den Vorschriften gerecht werdende Einsatzstätte für die Kameradinnen und Kameraden zu schaffen.
  5. Förderprojekte und Maßnahmen begleiten, umsetzen und nachhalten
    Die Mitgliedsgemeinden Agathenburg, Bliedersdorf, Nottensdorf und Horneburg befinden sich in den Projekten der Dorferneuerung, der Dorfentwicklung und der Städtebauförderung. Alle Maßnahmen, von der ersten Idee, über die Planung bis zur Umsetzung und sogar die Erstellung der Verwendungsnachweise sind von der Samtgemeindeverwaltung stets fristgerecht zu leisten. Die Terminschiene ist hier aufgrund der Förderrichtlinie bindend. Die Samtgemeinde hat daneben den Antrag auf Aufnahme als LEADER-Region gemeinsam mit der Samtgemeinde Lühe, der Gemeinde Jork und der Hansestadt Buxtehude gestellt. Bereits jetzt, aber insbesondere sobald ein positiver Bescheid vorliegt, gilt es auch diesen Prozess zu begleiten. Ferner hat die Samtgemeinde zusammen mit der Samtgemeinde Lühe und der Gemeinde Jork das Ziel das Mobilitätskonzept – erwachsen aus dem gemeinsamen Klimaschutzmanagements – anzuwenden. Außerdem wird zurzeit am ersten energetischen Quartierskonzept für den Flecken Horneburg gearbeitet.
  6. Digitalisierung voranbringen, einsetzen und leben
    In gemeinsamer Absprache mit dem Landkreis Stade und den anderen Kommunen im Landkreis Stade wollen wir in 2022 die Portallösung für die Nutzung von Bürger:innenkonten schaffen und die wichtigsten und meist genutzten Dienstleitungen digital bereitstellen. Als Basis haben wir dazu die Einführung der elektronischen Akte in allen Bereichen vorgesehen. Anschließend soll die Webseite der Samtgemeinde und der Einrichtungen überarbeitet werden.
    Diese wesentlichen Ziele und Aufgaben werden von Faktoren wie der Chance Personal zu gewinnen, der finanziellen Entwicklung und den baulichen Gegebenheiten maßgeblich beeinflusst.
    So ist aktuell Personal für die Betreuung kaum, aber auf jeden Fall nicht ausreichend, vorhanden. Die Vor-Ort-Maßnahmen des Landkreises, der Kommunen und Träger:innen zur Unterstützung bei der Aus- und Fortbildung helfen, reichen allerdings nach unserem Dafürhalten nicht aus. Hier ist das Land als verantwortlicher Gesetzgeber aus unserer Sicht gefordert, weitere Möglichkeiten zu schaffen, Personal zu gewinnen. Aber Personal fehlt nicht nur hier, auch in den Bereichen der IT, der Bautechnik und der Verwaltung allgemein, sind Fachkräfte nicht immer ausreichend vorhanden. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung, dass in Kürze die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen werden und nicht vergleichbar viele Personen in Arbeitsverhältnisse gelangen, wird sich diese schwierige Entwicklung eher verstärken als zum Guten verbessern. Auf ausreichend qualifiziertes Personal zugreifen zu können, wird daher die größte Herausforderung in der nahen Zukunft sein.

Immer unstetig und besonders aufgrund der Pandemie unklar ist die finanzielle Entwicklung. Werden die Steuererträge weiterhin auf dem aktuell hohen Niveau bleiben und sich fortentwickeln? Die aktuellen Prognosen dürfen uns zuversichtlich stimmen. Wir haben unsere Planungen entsprechend ausgerichtet.
Es wird sehr viel gebaut – privat, gewerblich und öffentlich. Lieferengpässe sind entstanden und noch nicht wieder nachgeholt. Fraglich bleibt, ob sich die Lage wieder normalisiert.

Zusammengefasst gesagt, drei Grenzen des Möglichen können die Umsetzung der oben genannten Punkte unmittelbar beeinflussen:
1) Personeller Engpass
2) Finanzielle Ungewissheit
3) Unsichere Versorgungslage.

Hoffen wir gemeinsam, dass die gesteckten Aufgaben und Ziele wie geplant umgesetzt werden können, um die Daseinsvorsorge in der Samtgemeinde positiv zu gestalten. Beteiligen Sie sich gerne und bringen Sie Ihre Ideen ein, aber haben Sie auch Verständnis, wenn Prioritäten auch einmal anders gesetzt werden müssen. Vielen Dank.

Ihr Knut Willenbockel
Bürgermeister der Samtgemeinde Horneburg