„Methusalems Pinselschwingerinnen“ stellen aus

„Leere Schaufenster in Horneburgs Mitte sind ein trauriger Anblick“, finden die kreativen „Methusalems“ und haben auch schon eine Idee: „Wir fragen mal, ob wir unsere Bilder hineinstellen können. Das wäre doch ein netter Blickfang“, überlegen die vier „Künstlerinnen“. Gesagt, getan.

Die Pinselschwigerinnen
Die Malerinnen und Vorstandsmitglieder bei der Vernissage am 15.03.21, dem Tag, an dem der Verein Methusalem 15 Jahre alt wurde.
V. l: Hella Beck, Renate Scheering, Astrid Rehberg (drei Malerinnen), Jan Lohmann, Angelika Adebahr, Helga Lucht (ebenfalls Malerin), Ulla Lehmkau, Monika Pagel

Der Eigentümer, Jörg von Riegen, zeigte sich nicht abgeneigt, und so stellte das „Pinselschwinger“-Quartett zusammen, was im Laufe der Corona-Pandemiezeit und bei den gemeinsamen Mal-Treffen davor an unterschiedlichen „Werken“ entstanden ist, um den bunten Bilder- und Bastelmix vor Ort zu einer kleinen netten Ausstellung zu arrangieren. Das Ergebnis wurde am 15.03. bei einer open-air-Vernissage Im Großen Sande in Anwesenheit des „Methusalem“-Vorstands bei einem Gläschen alkoholfreien Sekt eröffnet.

Astrid Rehberg erzählte den Anwesenden die Entstehungsgeschichte des Mal-Quartetts: Seit einigen Jahren engagieren sich Hella Beck, Renate Scheering, Helga Lucht und Astrid Rehberg im Horneburger Seniorenhaus, um den Bewohner*innen einmal wöchentlich ein Malangebot zu machen. Diese gemeinsame Aktivität brachte nicht nur den alten Menschen im Seniorenhaus eine kreative Abwechslung, sondern regte die vier „Pinselschwingerinnen“ an, sich auch privat zum gemeinsamen Malen zu treffen. Das waren so lustige und fruchtbare Nachmittage, die leider durch die schreckliche Pandemie ein jähes Ende fanden. Doch die Kontaktbeschränkungen befeuerten die kreativen „Methusalems“ umso mehr und mündeten schließlich in dem Wunsch, die entstandenen „Werke“ der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Das ist nun geschehen und Passanten haben die Gelegenheit, ihre Kommentare zu den Bildern abzugeben. Es gab schon eifrigen Zuspruch und auch kritische Bemerkungen, auch wurde gefragt, ob die Bilder zu kaufen seien. „Nicht übel für’s Erste“, finden die Initiatorinnen. Für die „Methusalems“, die wegen der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten, der ausfallenden Veranstaltungen und fehlenden belebenden Anregungen in dieser Krisenzeit besonders leiden, war dieses Schaufenster-Treffen mal wieder eine erfrischende Gelegenheit zur persönlichen Kontaktpflege – natürlich unter Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen! Das Mal-Quartett jedenfalls lässt sich nicht entmutigen und wird weiterhin – wenn auch getrennt – die Pinsel schwingen.
Astrid Rehberg