Klimaschutz als Interkommunale Daueraufgabe im Alten Land und Horneburg

Am 01.06.2016 haben die Samtgemeinde Horneburg und die Samtgemeinde Lühe gemeinsam mit der Gemeinde Jork das Klimaschutzmanagement geschaffen, um das Klimaschutzkonzept Altes Land und Horneburg umzusetzen und damit den Grundstein für die Interkommunale Zusammenarbeit im Klimaschutz zu legen. Die Ziele des Pariser Klimaabkommens, die eine Senkung der Klimagase um mindestens 55 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber 1990 vorschreiben, waren fortan der Kompass in Sachen Klimaschutz. Auf dem Weg dorthin wird heute ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht. Mit der Unterzeichnung der unbefristeten Fortführung der Interkommunalen Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutzmanagement bekennen sich die drei Kommunen zum Klimaschutz als Daueraufgabe und einer nachhaltigen Klimapolitik. Der Klimawandel schreitet voran und greift bis vor Ort durch; Kommunen und Städte bilden die Basis öffentlichen Handelns und sind die maßgeblichen Akteure beim Klimaschutz. Mit der Verstetigung des Aufgabenbereiches möchten die Verwaltungen und die Politik ein Zeichen dafür setzen, die bisherige erfolgreiche Klimapolitik in der Region fortzusetzen und weiterzuentwickeln.

Klimaschutz Altes Land Horneburg
Von links: Phoebe Schütz, Klimaschutzmanagerin „Altes Land und Horneburg“, Samtgemeindebürgermeister der SG Horneburg, Matthias Herwede, Bürgermeister der Gemeinde Jork, Matthias Riel, Samtgemeindebürgermeister der SG Lühe, Michael Gosch.
Fotocredit: © Samtgemeinde Horneburg

Aufgabe des Klimaschutzmanagements ist es, Kommunen, Privatpersonen und Haushalte zum Thema Klimaschutz zu beraten sowie Projekte in den Themenfeldern „Öffentlichkeitsarbeit und Bildung“, „Kommunen & Vereine“, „Private Haushalte“, „Wirtschaft & Obstbau“ und „Verkehr & Mobilität“ in der Region zu initiieren.

Die Klimaschutzregion blickt auf vier bewegte Jahre zurück: Zu den bisherigen Klimaschutzmaßnahmen gehören die Schaffung des E-Carsharingsystems „Dorfstromer“, die Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen von „Energiesparen macht Schule“, Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit wie das Stadtradeln, Klimaadventskalender und Strandaschenbecher zur Abfallvermeidung an Elbstränden. Außerdem wurde mit der Schaffung von insgesamt 302 Radstellplätzen die Radinfrastruktur in der Region verbessert. Die Energetischen Quartierskonzepte in Jork und Horneburg fördern die energetische Sanierung von privaten und kommunalen Gebäuden in der Region. In der Samtgemeinde Lühe wurde durch die Kombination verschiedener energetischer Maßnahmen, wie Dämmung, Fensteraustausch sowie den Einsatz erneuerbarer Energien für die Wärmegewinnung die Sporthalle Striep energetisch saniert, um eine möglichst hohe CO2-Einsparung zu erreichen. Durch die Umrüstung auf LED-Beleuchtung in öffentlichen Liegenschaften und der Straßenbeleuchtung in den drei Kommunen konnte eine durchschnittliche Stromeinsparung von 72 Prozent erzielt werden. Während die Projektumsetzung teilweise gemeindespezifisch stattfindet, wird der Fokus auch in Zukunft auf der Initiierung und Begleitung von interkommunalen Projekten liegen, um den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch der drei Verwaltungen in der Region für den Klimaschutz zu nutzen.

Ausblick: Geplante Klimaschutzmaßnahmen umfassen neben der Weiterentwicklung der laufenden Projekte u. a. den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Klimaschutzmanagerin Phoebe Schütz hat Förderanträge für E-Ladestationen an sechs Standorten der Region gestellt. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll die Elektromobilität im ländlichen Raum fördern. Bisher sind vier Zuwendungsbescheide eingegangen, zwei stehen aus. Die Umsetzung soll Ende 2020 bzw. Anfang 2021 starten. Außerdem wird durch die Veranstaltungsreihe „Energieeffiziente Betriebe in der Klimaschutzregion Altes Land & Horneburg“, die in digitalem Format für Gewerbetreibende in Horneburg startet, das Handlungsfeld „Wirtschaft & Obstbau“ aktiviert. An insgesamt drei Infoabenden in Horneburg, Jork und Lühe erhalten die Gewerbtreibenden in der Region die Möglichkeit zu erfahren, wie sie ihre eigenen Betriebe energetisch optimieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Gemeinsam mit der Samtgemeinde Harsefeld sind Klimaschutz-Fortbildungen für KiTa Mitarbeiterinnen geplant, um Kindergartenkinder für die Themen Klimaschutz und Energie zu sensibilisieren. Da die Förderprogramme im Klimaschutz vielseitig sind und sich stetig weiterentwickeln, ist außerdem die Umsetzung eines kostenlosen Beratungstags der KfW vorgesehen. Hier können sich sowohl Bürgerinnen, als auch Verwaltungsmitarbeiterinnen Informationen über ihre individuellen Fördermöglichkeiten direkt vor Ort bei KfW-Beraterinnen einholen. Der Beratungstag wird jeweils in den Rathäusern der drei Kommunen stattfinden. Bislang konnten rund 1.000.000 Euro aus Förder- und Sponsorenmitteln zur Finanzierung der Klimaschutzprojekte eingeworben werden. Langfristig steht die Evaluierung und die Anpassung des Klimaschutzkonzeptes an. Gemeinsam mit Akteur*innen aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft sollen die Maßnahmen und Arbeitsstrukturen auf Aktualität geprüft und bei Bedarf überarbeitet werden. Dies soll im Rahmen eines Strategieworkshops vrsl. Anfang 2022 geschehen.

Über aktuelle und geplante Maßnahmen informiert das Klimaschutzmanagement regelmäßig auf der Homepage www.klimaschutz-altesland-horneburg.de und auf sozialen Medien (Instagram: @klimaschutz.alteslandhorneburg).