Die Philatelie als Beleg zu den damaligen Ereignissen

Im jetzt zu Ende gehenden Jahr wurde das Kriegsende vor 75 Jahren gebührend gewürdigt. Auch die Philatelie kann Belege zu den damaligen Ereignissen beisteuern.

Briefmarke


Am 21. Oktober 1944 besetzten die Alliierten Aachen. Im Januar 1945 richtete die Militärregierung einen auf Behördenpost und Zeitungen beschränkten provisorischen Postdienst ein.
Im noch nicht besetzten Reichsgebiet erschien Anfang Februar die letzte noch wirklich postalisch verwendete Briefmarke, die Sondermarke zum deutschen „Volkssturm“.
In Aachen wurde am 19. März lokal begrenzte Zivilpost zugelassen. Zur Freimachung der Sendungen dienten aus Amerika mitgebrachte Briefmarken, die als Motiv ein großes M zeigten. Die übrige Inschrift lautete AM Post (für „Alliierte Militärpost“) und Deutschland, hinzu kam die Wertangabe in Markwährung.

Nach und nach wurde die amerikanische Ausgabe durch in England und Deutschland gedruckte Briefmarken ersetzt.
Die Gültigkeit der AM-Post-Marken endete am 31. Oktober 1946. Danach galten (für begrenzte Zeit) in ganz Deutschland (mit Ausnahme der französischen Besatzungszone) die vom Alliierten Kontrollrat herausgegebenen „Ziffernmarken“, die ab dem 1. März 1947 durch die „2. Kontrollrats-Serie“ ergänzt wurde. Diese Marken zeigten arbeitende Menschen sowie Wiederaufbau- und Friedens-Symbole.

Briefmarken

Parallel zu diesen Briefmarken kam es zu zahlreichen örtlichen
Notausgaben.
Mit der im Juni 1948 in den beiden deutschen Teilstaaten durchgeführten Währungsreform, endete für viele Jahre die Zeit der in ganz Deutschland frankaturgültigen Briefmarken.
Otto Duve