Knut Willenbockel kandidiert als neuer Samtgemeindebürgermeister

Matthias Herwede, amtierender Samtgemeindebürgermeister, gab am 08.09.2020 in einer Pressekonferenz öffentlich bekannt, dass er in einem Jahr nicht zur Wiederwahl zur Verfügung stehen wird. Herwede feiert nächsten August sein 40-jähriges Dienstjubiläum in der Verwaltung des Horneburger Rathauses. Seit sieben Jahren verkörpert er das Amt des Samtgemeindebürgermeisters. Seine Pläne für die Zukunft sieht er in anderen Bereichen.

Knut Willenbockel
Knut Willenbockel kandidiert 2021 für das Amt des Samtgemeindebürger-
meisters.
Matthias Herwede
Der amtierende Samtgemeindebürgermeister Matthias Herwede stellt sich 2021 nicht zur Wiederwahl.

Als Nachfolger für fünf Jahre Amtszeit ab dem 01.11.2021 schlägt Herwede seinen langjährigen Kollegen und Rathaus Vize-Chef Knut Willenbockel (42) vor. Beide sind parteilos. Willenbockel ist Fachbereichsleiter für Bürgerservice und Soziales. Er sagt über sich, dass das Amt des Samtgemeindebürgermeisters immer sein Ziel gewesen sei, aber dass er nicht so schnell mit der Gelegenheit gerechnet habe. Nun sei sie aber da und er nutze sie. Er möchte das kommunale Leben in der Gemeinschaft zwischen Bürgern, Verwaltung und Räten prägen. Das ginge aber nur, wenn man gut miteinander kommuniziere. Er möchte Entscheidungen gemeinsam mit den Räten und Fraktionsvorsitzenden möglichst einstimmig treffen. Das sei der richtige Weg und daher könne er sich vorstellen, zu kandidieren.

Fraktionen unterstützen Knut Willenbockel

Wie an jedem zweiten Dienstag im Monat trafen sich an jenem Pressetermin auch die Franktionsvorsitzenden Stefan Heins (CDU und FWG Aue), Dr. Sven Munke (SPD), Verena Wein-Wilke (Grüne) und Hans Wilhelm Glüsen (FWG) mit dem Samtgemeindebürgermeister. In ihren eigenen Reihen fand sich kein Kandidat und daher unterstützen sie den parteilosen Einzelkandidaten Knut Willenbockel. Auf die Frage, in welche Richtung er politisch tendiere, antwortete Willenbockel diplomatisch, er habe „Sympathien für mehrere Parteien je nach Themen“. Ein Wahlprogramm werde folgen. Auch die Parteiprogramme sind in Arbeit. Leute, die Interesse haben, sich politisch einzubringen, sind herzlich eingeladen. Es fehle an jungen Menschen als Mandatsträger. Darin waren sich alle einig.

Die anwesenden Sprecher der Fraktionen sprachen alle ein großes Lob für Samtgemeindebürgermeister Herwede aus. Dr. Sven Munke (SPD) gefiel die „gute Transparenz“, Willenbockel habe sich eingebracht, er sei ein „guter Kandidat“, gerade weil er aus der Verwaltung stamme. Kandidaten aus anderen Branchen müssten für fünf Jahre aus ihrem Job raus, was äußerst unattraktiv sein könnte. Willenbockel sei eine „gute Fortsetzung“. Dr. Munke appelliert an alle Jüngeren, die für die Räte kandidieren wollen. Herwede ergänzte mit einem Lächeln: „Möglichst unter 30 Jahren.“

Stefan Heins (CDU) und die FWG Aue zählt Willenbockel zur Führungsriege, die erhalten bleiben sollte. Er hofft weiterhin auf gute Zusammenarbeit und möchte den Kandidaten nicht an eine andere Kommune verlieren.
Hans-Wilhelm Glüsen (FWG) sagt, die Aufgabe eines Samtgemeindebürgermeisters sei „so defizil“, dass jemand mit Willenbockels Hintergrund aus der Verwaltung fachlich, aber auch menschlich, der beste Mann sei.

Verena Wein-Wilke (Grüne) macht darauf aufmerksam, dass gute Leute regelmäßig abgeworben werden und Willenbockel auf jeden Fall gehalten werden sollte. Wenn es keine Doppelspitze aus Rathaus und Samtgemeinde gebe, sei der Fachbereichsleiter für Bürgerservice und Soziales der richtige Kandidat. Sie als Partei plädieren für die Einheitsgemeinde statt einer Samtgemeinde mit einzelnen Gemeinden. In einer Demokratie sei es wichtig, sagt Wein-Wilke, ehrenamtlich zu arbeiten und gerade Frauen seien quer durch alle Parteien nur mit ca. 20 Prozent vertreten. Herwede ermutigt ebenfalls jeden und jede, sich politisch zu engagieren, weil die „monitäre Ausstattung“ vorhanden sei und daher in der Samtgemeinde viel bewegt werden könnte.

Willenbockel benötigt 220 Unterstützer-Unterschriften

Weil Willenbockel keiner Partei angehört, wird er ein obligatorisches Prozedere durchlaufen müssen, um offiziell gewählt werden zu können. Dazu gehören das Sammeln von ungefähr 220 Unterstützungs-Unterschriften wahlberechtigter Samtgemeindebürger und die Überprüfung derselben durch Verwaltungsfachangestellte Nicole Hader, ob die Unterschriften tatsächlich von Wahlberechtigten stammen. Schließlich füllt Willenbockel noch ein Formular aus, das von Samtgemeindebürgermeister Herwede unterschrieben wird.
Die genauen Daten des Bundestagswahltages und der Kommunalwahlen im Herbst 2021 sind noch unbekannt. Wahrscheinlich seien aber entweder der 19.09.2021 oder der 26.09.2021. Mit der Bekanntgabe ist Anfang 2021 zu rechnen. Möglich wäre ein Wahltermin zeitgleich mit der Bundestagswahl oder 14 Tage zeitversetzt. Derzeit sind von 13.273 Einwohnern 10.918 ab 16 Jahren wahlberechtigt.

Es werden Wahlhelfer gesucht

Wegen der anstehenden sechs Wahlen ist für das Verwaltungspersonal bereits eine Urlaubssperre verhängt worden. Für den Wahltag selbst und die Auszählung der Stimmen am Abend werden noch 190 ehrenamtliche Wahlhelfer benötigt. Wer Zeit und Lust hat, melde sich bitte bei Frau Nicole Hader entweder telefonisch unter der Telefonnummer 04163 8079-16 oder per Email an wahlen@horneburg.de (KP)