DIE FÜNF BESTEN TIPPS ZUM KLIMAGÄRTNERN

Das war der Workshop mit Jonas Maiwald

Am 12. Juni war der Andrang im Handwerksmuseum in Horneburg groß. Beim vollständig ausgebuchten Workshop „Klimagärtnern“ zeigte Gärtnermeister Jonas Maiwald nicht nur Tricks und Kniffe, sondern hatte auch eine bunte Auswahl an Pflanzen zur Hand. Für alle, die nicht dabei sein konnten, sind hier Maiwalds fünf beste Tipps zum Klimagärtnern:

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So ändert sich unsere Pflanzenwahl

Dass der richtige Standort bei der Pflanzenwahl elementar ist, ist sicherlich allen bewusst. Doch was die Veränderungen des Klimawandels diesbezüglich bedeuten, das brachte Maiwald auf den Punkt. Die traurige Nachricht zuerst: Thuja, Kirschlorbeer und Rhododendron werden wohl nach und nach aus den deutschen Gärten verschwinden müssen, denn die zunehmenden Trocken- und Hitzeperioden machen ihnen zu sehr zu schaffen. Dafür können mehr sonnen- und hitzeliebende Pflanzen bei uns Einzug halten; zum Beispiel Thymian, Lavendel, Salbei, Steppenwolfsmilch, Ysop und Artischocke.

Mulchen, mulchen, mulchen, doch bitte nicht zu tief

Je heißer es wird, desto wichtiger ist es, den Wasserverlust des Bodens zu reduzieren.Hier hilft das Mulchen der Fläche. Angenehmerweise kann die Mulchdecke zudem Unkräuter unterdrücken und erlaubt so einen klimafreundlichen Garten auch für Menschen, die wenig Zeit oder Kraft für die Pflege aufbringen können. Doch bloß nicht zu dick mulchen! Max. 3 – 5 cm Schichtdicke empfiehlt Maiwald, da sonst der Sauerstoffaustausch des Bodens zu sehr beschränkt wird.

Düngen bitte ohne Blaukorn

Wo gemulcht wird, muss auch gedüngt werden. Je holziger das Mulchmaterial ist, desto mehr Stickstoff wird beim Abbau des Mulchmaterials verbraucht. Entsprechend muss dieser dem Boden nachgeliefert werden. Wer hier gerne zum Blaukorn greift – da gibt es bessere Methoden. Denn Blaukorn ist nicht nur schlecht für die Umwelt und das Klima, sondern zudem das reinste Fast Food für die Pflanzen. Zwar sieht man den Effekt schnell, doch dafür lässt er auch rasch wieder nach. Deutlich effektiver ist das Düngen mit Hornspänen oder Hornmehl. Auch sie kann man in Wasser mischen und in die Mulchschicht gießen. Das Tolle an diesen Düngern: Sie werden mit einer ähnlichen Geschwindigkeit zersetzt wie das Mulchmaterial und sorgen so für eine langfristigere und bedürfnisorientiertere Düngung. Übrigens: Auch Grasschnitt oder Kompost eignen sich natürlich bestens zum Düngen und Eichenlaub oder Tannennadeln wirken dort wahre Wunder, wo der Boden sauer gehalten werden soll.

Schädlingsbekämpfung mit einfachen Hausmitteln

Wer es mit Schädlingen zu tun hat, kann auch ohne Gift viel bewirken. Das Spritzen der Pflanzen mit Schachtelhalmtee beispielsweise stärkt die Blätter gegen das Eindringen von Pilzen und saugenden Insekten. Und wer morgens statt abends gießt, macht seinen Garten so ganz einfach unattraktiver für Schnecken.

Ein letzter Pflanzentipp:

Wer etwas für die Insekten und Vögel der Umgebung tun möchte, sollte sich einmal den robusten Faulbaum genauer anschauen. Denn diese Pflanze ist das reinste Buffet. Die Blüten und Beeren dienen als hervorragende Nahrungsquellen für allerlei Wildbienen, andere Insekten und Vögel, während die Blätter eine der wenigen Nahrungsquellen der Zitronenfalterraupen darstellen. Wer damit leben kann, dass die Pflanze ab und zu etwas abgegessen aussieht, tut der Natur hier einen großen Gefallen. Da der Faulbaum in Teilen giftig ist, muss jedoch auf den Standort geachtet werden.

Der Workshop mit Jonas Maiwald fand im Rahmen des Vorgartenwettbewerbs des Quartiers Horneburg-West statt. Fragen beantwortet Jana Stüven vom Quartiersmanagement des Flecken Horneburg gerne per Mail oder unter der Telefonnummer 04163 8079-45.

Jana Stüven