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HEUTE: BEKLEIDUNGSPRODUKTION UND DAS KLIMA

Den eigenen CO-Fußabdruck reduzieren

Zwischen den Jahren 2000 und 2015 hat sich die Bekleidungsproduktion verdoppelt, während die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Kleidungsstücks gesunken ist.

Der Anstieg des Verbrauches von Kleidung hängt vor allem mit der „Fast Fashion“ („schnelle Mode“) zusammen. Dahinter steckt das Phänomen, dass sich viele Menschen daran erfreuen, sich mit den neuesten Trends der Mode zu beschäftigen und oft neue Kleidung zu kaufen. Durch die sozialen Medien und die Industrie wird dieses Konsumverhalten vorangetrieben. Ein Teil dieser Kleidung wird nur kurz getragen und schnell durch neue, oft günstige Kleidungsstücke ersetzt.

Dabei sind die Umweltauswirkungen von Textilien enorm. Im Jahr 2020 war der Textilsektor die drittgrößte Quelle für Wasserverschmutzung und Flächenverbrauch. Es wurden im Durchschnitt neun Kubikmeter Wasser, 400 Quadratmeter Land und 391 Kilogramm Rohstoffe benötigt, um Kleidung und Schuhe für jeden EU-Bürger herzustellen. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur wurden durch den Kauf von Textilien in der EU im Jahr 2020 pro Person rund 270 Kilogramm CO2-Emissionen verursacht.

  

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Abb: Canva

Was kann jeder Einzelne tun?

  • Langes Tragen der Kleidung.
  • Reparieren statt wegwerfen oder der Kleidung ein „zweites“ Leben schenken, indem man aus dem Stoff bspw. ein anderes Kleidungsstück näht oder den Stoff zum Basteln verwendet.
  • Kleidung, die nicht mehr getragen wird, verschenken, spenden oder verkaufen.
  • Second-Hand Kleidung kaufen.
  • Bewusst einkaufen durch gezieltes Informieren.

Das ist manchmal einfacher gesagt als getan. Insbesondere die Textilbranche arbeitet mit vielen verschiedenen Siegeln und/oder Labels. Die Voraussetzungen für die Vergabe solcher Siegel und Label sind sehr unterschiedlich. Idealerweise wird bei der Beurteilung von Produkten ihr gesamter Lebensweg betrachtet. Doch wie finde ich als Konsument heraus, was hinter den meist bunten Bildchen steckt? Eine Möglichkeit, ist die Initiative „Siegelklarheit“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel der Initiative ist es, die Konsument:innen bei der Vielzahl an Siegeln dabei zu unterstützen, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie glaubwürdig ein Siegel ist, so dass nachhaltige Kaufentscheidungen ohne großen Aufwand in den Alltag integriert werden können. „Siegelklarheit“ gibt dabei Auskunft über viele Produktgruppen. Neben Textilien, werden auch Siegel für Lebensmittel, Holz, Reinigungs- und Waschmittel, Elektronikgeräte, Papier sowie Leder auf der Seite aufgeführt und nach den Kriterien ihrer Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit bewertet. Sie finden die Initiative unter www.siegelklarheit.de

Quellen:
Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik)
| Aktuelles | Europäisches Parlament (europa.eu)
Textiles (europa.eu)
Faire Kleidung: Das bedeuten die Siegel | Verbraucherzentrale.de