VEREINSAUSFAHRT IN EINE UNBEKANNTE WELT

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Ankunft in Ludza v.L.n.R.: Margot Kluit, Ingrid Jochim, Bettina Willenbockel. Tobias Terne, Rainer Kröger, Tom Neumann, Karin Kröger, Jutta Aarnoutse, Knut Willenbockel, Gisela Böpple, Frederik Aarnoutse, Edgars Mekss, Jens Ott und Liga Kondrate (nicht auf dem Bild Jürgen Kluit)

Reiseverlauf

   Es fühlte sich ein wenig an wie Klassenfahrt, als sich eine bunt gemischte Reisegruppe, bestehend aus Mitgliedern des Vereines „Bäuerliches Hauswesen“ aus Bliedersdorf, einer Kirchenvorständin sowie zwei Bürgermeistern, am späten Vormittag des 15. September am Bahnhof in Horneburg traf. Der Grund war ein gemeinsames Abenteuer in Form einer Gruppenreise ins rund 1600 Kilometer entfernte Ludza, der Kreisstadt in der Region Lettgallen im baltischen Lettland.
   Nachdem eine Gruppe von Kunsthandwerkern und Künstlern aus Ludza das Bäuerliche Hauswesen in Bliedersdorf bereits in den Jahren 2011 und 2022 besuchte, stand nun der lange geplante Gegenbesuch an. Angeführt vom ersten Vorsitzenden des Vereins, Rainer Kröger sowie den beiden Bürgermeistern Knut Willenbockel (Samtgemeinde Horneburg) und Tobias Terne (Gemeinde Bliedersdorf), machten sich 14 Personen auf den Weg ins Baltikum. Zunächst ging es mit dem Flieger von Hamburg nach Riga. Empfangen wurden wir dort von Liga Kondrate, seit dem Jahr 2011 Freundin des Vereins BHB sowie langjährige Tourismusbeauftragte aus Ludza. Mit einem Kleinbus fuhren wir rund vier Stunden auf einer einspurigen Autostraße immer in östlicher Richtung bis an die russische Grenze nach Ludza. Kurz vor Mitternacht kamen wir in Ludza an und wurden dort noch vom Bürgermeister Edgars Mekss freudig in Empfang genommen.

Ereignisreiche Tage

   Der nächste Tag startete mit dem Besuch der alten Burgruine von Ludza in Kombination mit der Besichtigung vom mächtigen Kirchenschiff des katholischen Domes. Danach stand der Besuch der ältesten Synagoge des gesamten Baltikums an. Nach einem Mittagessen in der Altstadt von Ludza, ging es zu einem Großbetrieb für frittierte Käse- und Kartoffelprodukte. Hier durften wir die einzelnen Produktionsschritte in Augenschein nehmen. Den Abschluss dieses Tages bildete der Besuch des Kunsthandwerkcenters von Ludza sowie anschließend ein traditionelles lettgallisches Abendessen in historischer Umgebung.

   Tag drei unserer Reise führte uns zu diversen Großbetrieben im Landkreis Ludza. Angefangen von einem holzverarbeitenden Betrieb, über eine Tomatenzucht-Farm, ging es zu einem riesigen Torfabbau-Betrieb und der Brennerei „Latgolys smakovka“. Als krönender Abschluss dieses Tages wurde uns ein prächtiges Barbecue auf einem Partyfloß zubereitet. Dieses beeindruckende Grillerlebnis konnten wir auf dem Stadtsee von Ludza genießen. Ein Abend, der für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicherlich unvergesslich bleiben wird.

   Der vierte und letzte Tag begann mit dem Besuch des lettisch/russischen Grenzübergangs in Zilupe. Ein mulmiges Gefühl beschlich uns, als wir uns den Grenzanlagen näherten. Im Anschluss fand ein Empfang beim Bürgermeister und der Verwaltung von Ludza statt. Eine Vertreterin der Gemeinde Ludza stellte uns die Region, die Verwaltung und die Organisation der großen Kreisstadt vor. Im Gegenzug berichteten die Bürgermeister Tobias Terne und Knut Willenbockel über die Gemeinde Bliedersdorf sowie die Samtgemeinde Horneburg. Den Nachmittag verbrachten wir dann in verschiedenen Bildungseinrichtungen von Ludza, die uns von den jeweiligen Institutsleitungen eindrucksvoll vorgestellt wurden.

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Reisegruppe mit den Fahnen von Ludza
und Bliedersdorf. V.l.n.R.: Frederik Aarnoutse, Jutta Aarnoutse, Bettina Willenbockel, Knut Willenbockel, Margret Kluit, Karin Kröger, Tom Neumann, Rainer Kröger, Ingrid Jochim, Eckard Jochim, Jens Ott, Tobias Terne, Jürgen Kluit (es fehlt Gisela Böpple)
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Bankett mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft: v.l.n.r.: Jens Ott, Rainer Kröger, Karin Kröger und Edgars Mekss

   Zum Abschluss dieses Tages wurde unsere Delegation zu einem abendlichen Buffet geladen. Anwesend waren Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft der Region.

   Am Folgetag endete unser Besuch in Ludza. Dankbar für die beeindruckenden Erlebnisse der vergangenen Tage, verabschiedeten wir uns von liebgewonnenen Menschen und einer rauen Landschaft. Die nächsten drei Tage haben wir im hanseatischen Riga verbracht – der Rücksprung aus einer verträumten, ländlichen Region in die mondäne Großstadt an der Ostsee.

   Wir haben eine außergewöhnliche Gastfreundschaft erlebt. Alle Menschen haben uns mit offenen Armen empfangen und uns in ihr Leben eintauchen lassen. Gerade in heutigen Zeiten ist der Austausch mit anderen Kulturen, anderen Lebensformen und fremden Sprachen von besonderer Bedeutung. Dieser Besuch hat unsere beiden Regionen einander nähergebracht.

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Verabschiedung aus Ludza: v.l.n.r.: Knut Willenbockel, Liga Kondrate, Eriks Kondrate und Tobias Terne

Jens Ott, Schriftwart BHB e. V.