UMDENKEN

HEUTE: PLASTIK UND DAS KLIMA

Den eigenen CO-Fußabdruck reduzieren

   Durchschnittlich produziert eine Person in Deutschland pro Jahr 10,8 t CO2. Die Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen haben enorme Auswirkungen auf Ökosysteme und nicht zuletzt auf die menschliche Gesundheit. Die Folgen für das Klima sind dagegen weniger bekannt, aber ebenso bedeutend. Oft wird sich bei der Thematik des Klimawandels größtenteils auf die Energie- und Verkehrswende konzentriert. Aber auch die Industrie ist von erheblicher Bedeutung: Sie war 2010 für 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Vor allem die Kunststoffproduktion trägt dazu bei, dass diese Emissionen weiter zunehmen. Kunststoffe und synthetische Fasern werden aus Öl und Gas gewonnen. Über 99 Prozent basieren auf fossilen Rohstoffen. Weltweit nimmt der Ölverbrauch in keinem anderen Bereich so stark zu wie bei der Herstellung petrochemischer Produkte. Laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur IEA werden sie bis zum Jahr 2050 die Hälfte des Wachstums der globalen Ölnachfrage ausmachen.
   Die weltweite Plastikproduktion ist von zwei Millionen Tonnen im Jahr 1950 auf jährlich über 400 Millionen Tonnen gestiegen. Sie hat sich damit in den vergangenen 20 Jahren nahezu verdoppelt. Es wird erwartet, dass sie sich in den nächsten 20 Jahren noch einmal verdoppeln und bis Anfang der 2050er-Jahre vervierfachen wird.
   Kohlendioxid, Methan und andere Treibhausgase werden in jeder Phase des Plastik-Lebenszyklus freigesetzt. Das beginnt, wenn die fossilen Rohstoffe gewonnen, raffiniert und in energieintensiven Verfahren verarbeitet werden, und endet, wo Kunststoffabfälle entsorgt oder verbrannt werden. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Bemühungen, die globalen Klimaziele zu erreichen.

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Quelle Bild: PLASTIKATLAS | Appenzeller/Hecher/Sack,