Ein neues Virus, ein neues Gewässer und viele Neuaufnahmen
Die letzten beiden Monate des Jahres 2021 hielten einige Überraschungen für unseren Verein bereit. Als Erstes bekamen wir im November vom Veterinäramt Stade die beunruhigende Nachricht, dass in der Aue und Lühe das IHN-Virus (für diejenigen die es genau wissen wollen: Infektiöse Hämatopoetische Nekrose) nachgewiesen wurde. Dieses Virus ist für Menschen harmlos, für alle Salmoniden wie z. B. Regenforelle, Bachforelle, Meerforelle, Lachs, jedoch kann es tödlich sein. Alle diese genannten Fische kommen in unseren Gewässern, speziell in Aue und Lühe, vor. Von daher waren wir sofort alarmiert, da wir zusammen mit den Aueanliegervereinen gerade diese Fischarten hegen und pflegen, bzw. durch viele verschiedene Maßnahmen deren Fortpflanzung fördern. Das Virus wurde wahrscheinlich aus Dänemark eingeschleppt, ist hoch infektiös und kann über Angelgerät, Kescher, Angelstiefel etc. leicht auf andere Gewässer übertragen werden. Auf einer eiligst zusammengerufenen Versammlung der Anliegervereine haben wir dann gemeinsam beschlossen, dass ab den 13.11.2021 jegliches Angeln, bzw. jegliche Fischentnahme in Aue und Lühe, verboten ist. Vorbehaltlich der Entscheidung des Veterinäramtes bleibt es bis zum 01.03.2022 bei diesem Verbot. Erfreulicherweise wurden allerdings im Dezember, in dem von den Anliegervereinen renaturiertem Abschnitt der oberen Aue, sehr viele Meerforellen bei ihrem Laichgeschäft beobachte. Dies würden sie nicht tun, wenn sie am IHN-Virus erkrankt wären. Also ein echter Lichtblick.
Weitaus positiver gestaltete sich die nächste Überraschung. Unsere intensive Suche nach einem neuen Gewässer wurde Anfang Dezember belohnt. Wir konnten in Issendorf ein wunderschön gelegenes Teichareal pachten. Das Gewässer besteht aus einem großen Teich und zwei kleineren, die im Rahmen der Sanierung zu einem Gewässer zusammengelegt werden. So entsteht eine verfügbare Gewässerfläche in etwa von der Größe Dollern zwei. Die Sanierungsarbeiten sind bereits angelaufen (siehe Bild oben). Anfang Januar 2022 werden die wesentlichen Arbeiten, wie das Ausbaggern und Aufschütten der Ufer, durch die Firma Joachim ALPERS GmbH durchgeführt. Danach werden wir das Gewässer bis ca. April 2022 trocken liegen lassen und dann wieder aufstauen. Gespeist wird das Gewässer von einer Quelle und einem Bach. Im Laufe des Jahres werden wir prüfen, wie sich die Kleinstlebewesen, bzw. die Fischnährtiere, entwickelt haben. Wenn alles klappt, werden wir, vorbehaltlich der Pachtverlängerung für unseren Teich in Moisburg, diesen für ebenfalls notwendige Sanierungsarbeiten ablassen und den gesamten Fischbestand, einschl. der Kleinfische, nach Issendorf überführen. Eine erhebliche logistische Leistung wird dafür erforderlich sein. Wir hoffen, dass wir dafür genügend Vereinsmitglieder aktivieren können. Wenn auch dies geschafft ist, können wir das Gewässer für das Angeln im März 2023 freigeben.
Ebenfalls positiv hat sich unsere Mitgliederzahl entwickelt. Im Jahr 2021 konnten wir 80 Neuaufnahmen verzeichnen, so viele wie noch nie in der Vereinsgeschichte in einem Jahr. Nach ersten Meldungen hält dieser Trend auch 2022 an. Mittlerweile haben wir weit über 400 Mitglieder.
Macht uns die Corona-Situation nicht wieder einen Strich durch die Rechnung, werden wir im neuen Jahr unsere 2021 verschobene Feier zum 50-jährigen Bestehen unseres Vereins Ende Juni 2022 nachholen. Näheres werden wir auf unserer Homepage rechtzeitig bekannt geben.
Joachim Latza
2. Vorsitzender AV Petri Heil Horneburg