Die Gründung der Feiwilligen Feuerwehr Schiefbahn 1886
(Auszug des Buches Löschzug Schiefbahn 1886-2011)
Am 22. März 1882 erließ die königliche Regierung in Düsseldorf eine Verfügung, wonach eine gleichmäßige Regelung des Feuerlöschwesens angeordnet wird. Als besonders wünschenswert wurde die Bildung freiwilliger Feuerwehren bezeichnet. Jährlich mussten von da an zwei Spritzproben, eine im Frühjahr, die andere im Herbst, durchgeführt werden, deren Resultat der Regierung mitzuteilen war.
Eine Revision vom 24. Juni 1882 durch einen Sachverständigenrat ergab, dass acht Feuerwehrleute drei Fahrspritzen, eine Handspritze, 69 m Schlauch, 20 lederne und zehn hanfene Feuereimer, zwei Feuerleitern und zwei Feuerhaken zur Verfügung standen. Zudem musste jede erwachsene Person eines Hauses mit einem Eimer versehen zur Brandstelle eilen.
Das Interesse der Bevölkerung schien nicht groß gewesen zu sein, da die Wehr wieder zerfiel. Erst der nachfolgende Bürgermeister und 19 namhafte unbescholtene Bürger legten der Regierung in Düsseldorf Statuten zur Anerkennung vor.
Der §1 sei wörtlich zitiert: „Die Freiwillige Feuerwehr zu Schiefbahn tritt mit dem 1. Dezember 1886 ins Leben, und haben nur Leute, die über 17/18 Jahre alt sind, Zutritt zu derselben. Sie ordnet sich den Befehlen des Bürgermeisters resp. seines Stellvertreters unter.“
Es wurden bei der Provinzial-Feuersozietät Beihilfe zur Beschaffung von Feuerlöschgeräten beantragt. Der Bürgermeister rief alle männlichen Bürger, welche das 17. Lebensjahr erreicht hatten auf, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Ende 1889 waren es schon 50 Mann.
Die Feuerwehr erwies sich damals im Übrigen als äußerst trinkfest, denn in einem Protokoll heißt es, dass bei einem gemütlichen Beisammensein 99 Liter Bier vertilgt wurden.
In einem Schriftsatz von 1908 wurde von „Personen von makelloser Führung und gutem Ruf“ berichtet. Damals muss der Zulauf zur Freiwilligen Feuerwehr enorm groß gewesen sein, heißt es doch in einem Gemeinderatsprotokoll vom 4. Februar 1909, dass die Gemeinde 50 Mitglieder als ausreichend ansieht und nicht bereit ist, für weitere Feuerwehrleute Ausrüstungen zu beschaffen. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges gab es eine Minderung der Mitgliedsstärke, da viele Feuerwehrleute eingezogen wurden.
Nach dem ersten Weltkrieg erhielt die Schiefbahner Feuerwehr Handdruckspritzen und weiteres Schlauchmaterial. Die Spritzen wurden an verschiedenen Ortsteilen von Schiefbahn aufgestellt, schnell einsetzbar. Der damalige Brandmeister verstand es, trotz Nachkriegswirren, Inflation und allgemeiner Not, die Wehr durch die Wirren der Zeit zu führen.
Bis dahin und liebe Grüße
Stefan Biermanski