Das Genossenschaftsprojekt Seniorenhaus Horneburg
Beginn und Entwicklung
Genau zehn Jahre ist es her, als die „Methusalems“ erkannten, dass es in Horneburg keine Einrichtung gab, in der Senior:innen selbstbestimmt und gut versorgt den Lebensabend verbringen konnten.
Weil sie wegen Pflegebedürftigkeit ihren vertrauten Heimatort Horneburg verlassen mussten, verabschiedeten sich nach und nach Vereinsmitglieder traurig aus unserer Runde. „Das ist kein Zustand“, befanden die „Methusalems“ und stellten federführend – die Kommunalwahlen standen auch damals vor der Tür – in einer „konzertierten Aktion“ mit der AWO, dem SoVD und dem DRK einen Antrag an die Gemeinde zur Errichtung eines Seniorenhauses für Horneburg. Die Gemeinde sah sich dazu nicht in der Lage und empfahl, einen Investor zu suchen. Und das Wunder geschah: Unser Mitglied Martin Adebahr, der als Fachmann auf dem Gebiet der Altenpflege bereits konkrete Vorstellungen in diese Richtung entwickelt hatte, kam auf die „Methusalems“ zu. Gemeinsam begann der langwierige Planungsprozess, an dessen Ende das Genossenschaftsmodell SELA Seniorenhaus – Horneburg stand (SELA steht für SElbstbestimmt Leben im Alter). Inzwischen sind die Holprigkeiten der Anfangszeit überwunden und die vier Wohngemeinschaften in der schönen Anlage am Böttcherring mit Leben erfüllt. Auch die Tagespflege im Seniorenhaus wurde gut angenommen, sodass die Genossenschaft bereits eine beeindruckend schöne und komfortable Zweigstelle in Hollern-Twielenfleet errichten konnte. Doch die Genossenschaft ist weiterhin auf Expansionskurs: Dem Wunsch der alten Menschen nach häuslicher Pflege entsprechend, hat die Seniorenhaus-Genossenschaft inzwischen einen ambulanten Pflegedienst aufgebaut. Dieses Angebot steht nun auch allen Horneburgern zur Verfügung.
Vielleicht stellt sich dem einen oder anderen die Frage: „Warum dieser Expansionskurs? Warum reicht es denn nicht, ein schönes Seniorenhaus und eine gute Tagespflege in Horneburg zu haben?“ Das Modell einer gemeinnützigen Genossenschaft als Betreiberin hat nicht Gewinnmaximierung zum Ziel. Die Genossenschaft ist dazu verpflichtet, die erwirtschafteten Erträge wieder den gemeinnützigen Zwecken – und damit dem Wohlergehen alter Menschen – zugute kommen zu lassen! „Und genau das ist es, was den besonderen Wert dieses Geschäftsmodells für uns „Methusalems“ ausmacht“betont
Astrid Rehberg