Es war einmal
Alles verändert sich, das trifft auch auf die Struktur von Nottensdorf zu.
In einem Dorfreim wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts die Bauernhöfe aufgezählt, in dem die besonderen Eigenheiten der Besitzer erwähnt wurden. Diesen Reim habe ich der Dorfchronik „Zu Hause in Nottensdorf“ entnommen.
Zum Zeitpunkt des Entstehens des Gedichtes gab es außer den Großbauern noch ein paar Hofstellen von Kleinbauern. Das Gut von Düring und die kleinen Bauern und Handwerker wurden in dem Gedicht nicht erwähnt.
Das Gedicht beginnt mit der Hofstelle von Johann-Joachim Dammann, genannt Krögers-Buer, auf der sich jetzt das Seniorenheim „Am Walde“ befindet und geht im Uhrzeigersinn entlang der „Alten Dorfstraße“ um den alten Dorfkern herum und endet bei der Schlachterei Bartsch, auch Bäcker Bartsch genannt.
Jan Jochen hett den’n Kroog,
Claus Hulst hett nich noog,
Peider Mattens hett veel Gild,
Hein Lühmann kickt in de Wilt,
Jürns Buur sit dor good,
Claus Bellmann an den Soot,
Claus Dammann an de Stroot,
Hein Bremer speelt Avkoot,
Caspar Dammann in de Eck,
Jan Burfeindt fritt den’n Speck,
Jan Stien schlacht de Schwien,
Franz Bösch drinkt den’n Wien.
Jan Jochen hett den’n Bullen,
Dierk Meink kriggt `n Dullen.
Dieses Gedicht spiegelt ganz besonders auch die Veränderung vom reinen Bauerndorf zum Wohnort wider. In Nottensdorf wird überwiegend nur noch gewohnt und gelebt.
Damals war Nottensdorf ein Dorf, in dem es auch notwendiger Weise Handwerksbetriebe gab, um Geräte die für die Arbeiten auf dem Hof oder Feld gebraucht wurden und solche, die für den persönlichen Bedarf Kleidung, Haushaltsgeräte und Möbel anfertigten und reparierten. Nicht vergessen möchte ich die Kaufmannsläden, die für die Versorgung mit Lebensmitteln da waren. Über die Handwerker und Kaufleute möchte ich in der nächsten Ausgabe von „Meine Samtgemeinde“ berichten.
Bei einem Rundgang durch unser Dorf, kann man sehr schnell erkennen, wie sich unser Dorf verändert hat. Beim genauen Hinsehen sind aber noch einige interessante Aspekte aus der damaligen Zeit sichtbar. Wenn ich Sie jetzt neugierig gemacht habe, in der Dorfchronik „Zu Hause in Nottensdorf“ von Pastor Fuhst, kann man auf Seite 71 nachlesen, welche Höfe gemeint waren und welche Bedeutung einzelne Ausdrücke haben.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass bei mir Exemplare der Chronik erhältlich sind.
Helmut Dammann, Fischerhof 12