Eine Kerze an Heiligabend
Von Reinhild Marzahn
Als Jugendliche habe ich zuhause am Heiligen Abend in den Fenstern Kerzen angezündet. Ich weiß noch, dass ich dabei immer ein „feierliches Gefühl“ hatte. „Das ist für die Menschen im Osten Deutschlands, von denen wir getrennt sind“, sagte mein Vater. Diese Zeiten liegen jetzt 30 Jahre zurück und trotzdem erkenne ich eine Parallele zum diesjährigen Weihnachtsfest. Damals, wie heute, durch widrige Umstände voneinander getrennt. Viele Familien können jetzt wegen der Pandemie das „Fest der Liebe“ nicht gemeinsam feiern; zünden wir doch alle als Zeichen der Verbundenheit am Heiligen Abend Kerzen an und stellen sie in die Fenster – sozusagen als Hoffnungsschimmer in dieser dunklen Zeit – und denken an unsere Lieben, wo immer sie auch sein mögen! Im Namen von terre des hommes bitte ich Sie, die weltweit chancenlosen Kinder mit zu bedenken, im Bewusstsein, wie gut es uns trotz allem doch geht.