STÄRKUNG DER GEMEINDEPATENSCHAFT SEITENS DER JUGENDFEUERWEHREN

Gemeinsames Jugendfeuerwehrzeltlager der Samtgemeinde Horneburg mit der österreichischen Partnergemeinde Neumarkt im Mühlkreis

   Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause war es zum Beginn der Sommerferien wieder so weit. Voller Vorfreude machten sich die 70 Teilnehmer aller fünf Jugendfeuerwehren aus der SG Horneburg auf eine ca. zwölfstündige Reise zur Horneburger Partnergemeinde Neumarkt im Mühlkreis in Oberösterreich. Vom 09. – 16.07. fand dort ein gemeinsames Zeltlager der Jugendfeuerwehren statt. Dieses Zeltlager setzt eine seit nunmehr 30 Jahren bestehende Tradition fort, gemäß derer die Jugendfeuerwehren in einem dreijährigen Abstand wechselweise Zeltlager für die jeweils andere Partnergemeinde ausrichten. Nachdem die Neumarkter Kameraden im Jahr 2017 in Horneburg zu Gast gewesen sind, wären 2020 sie am Zuge gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Zeltlager jedoch zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
   Während der Woche bot ein kleines Zeltdorf, vor welchem stilecht die beiden Gemeindeflaggen aus Horneburg und Neumarkt gehisst wurden, Unterkunft für die insgesamt mehr als 90 Teilnehmer. Eine angrenzende Scheune durfte sowohl als Speisensaal als auch als überdachte Aufenthaltsmöglichkeit dienen. Sanitäre Anlagen standen den Teilnehmenden in der benachbarten Sporthalle zur Verfügung.
   Für ihre Partnergemeinde hatte die Neumarkter Jugendfeuerwehrführung ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet. So stand zum Beginn der Woche die Besichtigung des Stahlwerks der voest alpine in Linz an, welcher einer der größten Arbeitgeber in der Region ist. Neben einer Werkführung erhielten die Jugendlichen und ihre Betreuenden spannende Einblicke in die Arbeit der unternehmenseigenen Werkfeuerwehr.
   Fahrzeugvorführungen und simulierte Einsatzübungen, direkt am Jugendlager sorgten an zwei Abenden bei den Jugendlichen für Staunen und Begeisterung. Neben der Ortswehr Neumarkt kamen auch Fahrzeuge und Sonderkomponenten umliegender Feuerwehren, um sich und ihre Ausrüstung zu präsentieren. Dabei konnten die Jugendlichen einige Unterschiede aber ebenso viele Gemeinsamkeiten zu heimischen Gegebenheiten feststellen. Feuer wird eben auch in Österreich (nur) mit Wasser gelöscht.
   Als weitere Programmpunkte standen auf dem Wochenplan u.a. eine gemeinsame Wettbewerbsübung sowie Besichtigung einer nahegelegenen Burgruine.
   Durch das breite Spielangebot und die Möglichkeit der kostenfreien Nutzung des ortseigenen Freibads kam selbst in den längeren Freizeiten im Lager nie Langeweile auf. Insbesondere Letzteres war – bei durchschnittlichen Temperaturen um die 33 Grad Celsius – nicht nur bei den Jugendlichen beliebt. Um Erfrischung kümmerte sich auch unser stv. Samtgemeindebürgermeister Dr. Sven Munke, der es sich nicht nehmen ließ, dem Lager einen Besuch abzustatten und zur großen Freude der Teilnehmer unzählige Kisten der regionalen „Freistädter“-Limonade sponsorte.

jugendfeuerwehr-Gruppenbild

   Eine temporäre unwetterbedingte Lagerevakuierung in der Mitte der Woche sorgte für eine kurze Schrecksekunde und forderte schnelles Handeln der Verantwortlichen. Nach einer schlaflosen Nacht und einer weiteren Nacht, in der die Scheune kurzerhand zum Schlafsaal umfunktioniert wurde, konnten dann fast alle Zelte wieder bezogen werden. Dieses Erlebnis trübte bei den Teilnehmenden jedoch keineswegs die Stimmung oder die Freude am (internationalen) Austausch, sondern schweißte alle nur noch ein wenig mehr zusammen. Zusammenhalt und das „Leben in der Lage“, welches Kreativität und Flexibilität voraussetzt, sind elementare Grundsätze in der Feuerwehr, die hier exemplarisch unter Beweis gestellt werden konnten.
   Möglich gemacht wurde die Durchführung dieses internationalen Zeltlagers u. a. durch verschiedene Zuwendungen. Ein großer Dank gilt hier der Samtgemeinde Horneburg, welcher die Aufrechterhaltung der Partnerschaft am Herzen liegt und deshalb den Jugendfeuerwehren eine großzügige Förderung zugesprochen hat. Weitere beachtliche Fördergelder erhielten die jeweiligen Jugendfeuerwehren dankenswerterweise durch ihre Gemeinden sowie durch den Landkreis Stade.
   Der größte Dank geht an dieser Stelle jedoch an die Neumarkter Feuerwehrkameraden, insbesondere Manuela und Markus Loisinger, die wieder einmal ein fantastisches und gut organisiertes Zeltlager in ihrer Heimat für uns auf die Beine gestellt haben. Eine aufregende Woche, geprägt von Spiel, Spaß und (neuen) Freundschaften, bleibt allen Teilnehmern vermutlich noch lange in guter Erinnerung.

Ein erneutes Wiedersehen der jugendlichen Retter ist bereits terminiert. In Sommer 2026 wird die Jugendfeuerwehr aus Neumarkt den Gegenbesuch nach Horneburg antreten.

Viviane Schulze