UNSCHÖNES SOMMERLOCH
Eine Nachricht des Niedersächsischen Anglerverbandes, die wir im sogenannten Sommerloch gar nicht gebraucht hätten, erreichte uns am 22.08.2023. In den Fließgewässern im nordwestlichen Niedersachsen ist es zu einem Fischsterben von historischen Ausmaßen gekommen. Durch die schweren Regenfälle in der jüngsten Vergangenheit ist es zu großflächigen Überschwemmungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen gekommen. Hierbei kam es u. a. zu massiven Gärprozessen. Beim Zurücklaufen des Wassers gelangten diese Prozessrückstände, und möglicherweise auch noch andere wasserschädigenden Stoffe, in diverse Fließgewässer. Besonders betroffen sind im Kreis Rotenburg die Hamme und ihre Nebenflüsse. In unserer Region sind vor allem die Nebenflüsse der Oste und teilweise die Oste selbst betroffen. Das Wasser hatte eine Färbung wie Coca-Cola angenommen. Der Sauerstoffgehalt betrug in einigen Bereichen nur noch 0,29 mg/l und kleiner. In einem Bereich war er sogar auf 0,00 mg/l gefallen. Zur Verdeutlichung: Ab 3 mg pro Liter Wasser (3 mg/l) wird es für Fische absolut kritisch. Alles, was darunter liegt, ist für die meisten Wasserorganismen letal. Optimal sind 7 – 11 mg/l.
Die Ursachenforschung durch die Verbände, Vereine und staatlichen Stellen laufen auf Hochtouren. Unser Verein hat die ersten Vorläufe der Katastrophe selbst bei unserem Tandemfischen in der Oste am 13.08.2023 erlebt. Lediglich von drei Teams wurden zusammen sechs Fische gefangen. Gott sei Dank sind Lühe und Aue und unsere anderen Gewässer von dieser Katastrophe verschont geblieben. Die Wasserwerte, besonders der Sauerstoffsättigungswerte, liegen überall im „grünen Bereich“. Unsere Gewässerwarte messen ständig die entsprechenden Werte. Auch trotz der Verkrautung in Nindorf und Dollern sind die Werte in unseren Gewässern unauffällig, können sogar als gut bezeichnet werden. Die Fische beißen auch, was immer ein gutes Zeichen ist.
Zum Abschluss noch eine weitere positive Meldung. Der Aufstieg von kleinen Aalen in Lühe und Aue ist so gut wie schon lange nicht mehr. Die, u. a. von der EU angeordneten Schutzmaßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen. Wenn sich dieser Trend hoffentlich weiter fortsetzt, können wir, wie bei den Meerforellen, vielleicht bald sagen: „Sie sind wieder da“.
Euer Joachim Latza
AV Petri Heil Horneburg