CLAUS REHBERG

und der Horneburger Kinderwald

Im Jahre 1979 beschloss eine Frauengruppe von neun Frauen unter der Leitung von Astrid Rehberg, sich für in Not leidenden Kinder in der „Dritten Welt“ zu engagieren.
Nach langer Prüfungsphase fiel die Wahl auf die Förderung des Kinderhilfswerks terre des hommes mit einem Projekt in Peru. Claus Rehberg war dann der Impulsgeber für einen Kinderwald im Rüstjer Forst. Im Jahre 1998 stellte Claus einen Antrag an die Gemeinde Horneburg, den ehemaligen Schulwald im Köhlersmoor durch ein Waldprojekt von terre des hommes zu reaktivieren.
Mit Nachdruck und Beharrlichkeit erreichte Claus sein Ziel, die Gründung eines Kinderwalds, der bis heute ein sehr beliebter Lernort für Familien, Kindergärten und Schulen ist.

Jährliche Inspektion der Fledermaushöhlen und
Vogelnistkästen durch Claus Rehberg (li) und
Hans Schnelle (re).

Claus-rehberg-Hans-Schnelle

Claus lernte auf der Hamburger Howaldtswerft das Handwerk des Schiffbauers. Im Umgang mit zentimeterdicken genieteten Schiffsplanken sah er aber nicht seine berufliche Zukunft. Seine Kindheit im zerbombten Hamburg waren wohl prägend für seinen weiteren Lebensweg.

Und so sah er seine Berufung darin, sich für sozial benachteiligte Menschen, insbesondere für Kinder, einzusetzen. Mit einem Studium der Sozialpädagogik kam er seiner Berufung einen Schritt näher.

Nach dem Studium fand Claus eine Anstellung an der Jobelmannschule, BBS I in Stade. Für die Gerechtigkeit und den Erhalt des Friedens setzte er sich auch als Ratsmitglied der Gemeinde Horneburg ein. Claus schwieg nicht, er brachte seine Meinung in Diskussionen deutlich und leidenschaftlich zum Ausdruck.

Der Begriff „Waldbuben“, eine Gruppe handwerklich geschickter Männer, die sich um den Erhalt des Kinderwalds kümmern und kleinere Reparaturen in Eigenregie erledigen, kam auch von Claus.

Waldführungen mit Förster Heiko Brunkhorst, Fledermausführungen mit der Waldpädagogin Mareike Caro oder Holzschnitzkurse mit Thomas Höter sind beliebte Veranstaltungen des Jugendzentrums Speedy, die im Ferienspaßprogramm angeboten werden.

Uns Waldbuben bleibt Claus mit seiner Sparsamkeit und Bescheidenheit in Erinnerung.

Als vor ein paar Jahren die alte Kinderwald-Eule wieder einmal einen neuen Farbanstrich benötigte, fand Claus im Keller seines Hauses im Hochfeld noch eine 40 Jahre alte Dose mit Teakholzlasur und zwei Lasurpinsel. Im Wald präsentierte Claus uns die angerostete Blechdose mit den Worten „Die ist noch von der Werft“. Nach dem Öffnen der Farbdose war den Waldbuben aber klar, dass die geplanten Malerarbeiten mit der eingetrockneten Werftfarbe nicht ausgeführt werden konnten.

Kinderwaldgruppe
Die Kinderwaldfamilie mit Sonja und Markus Rehsöft bei einem Treffen am 07. Mai im Kinderwald.

Nichts bleibt, wie es ist!
Und so ziehen sich die Waldbuben Hans Schnelle, Christian Wolf und Rolf Gerdes in diesem Jahr aus der Waldarbeit im Kinderwald zurück. Der Flecken Horneburg übernimmt die Obhut für den Kinderwald, und mit Sonja und Markus Rehsöft haben wir zwei bekannte und engagierte Horneburger gefunden, die als „Kümmerer“ den Kinderwald künftig betreuen.

Rolf Gerdes