JUNI
Die Saison ist im vollem Gang
Wenn die ersten Flüge gelaufen sind, steigt langsam die Spannung. Kann sich die Spitze halten, die sich zu Anfang etabliert hat? Oder räumt womöglich noch ein Züchter das Feld von hinten auf? Denn eines ist klar, gewinnen wollen alle Züchter und die RV-Meisterschaft ist für alle Motivation genug! Natürlich ist es Woche für Woche besonders spannend zu sehen, wer die jeweils schnellste Taube auf dem Distanzflug hat. Zeigt sich hier womöglich schon die eine oder andere Spitzentaube? Besonders spannend wird es, wenn ein Ass nicht zum ersten Mal den ersten Platz in der Preisliste belegt. Kann diese Taube womöglich auch regional oder gar bundesweit überzeugen? All diese Fragen begleiten die Züchter während der Saison und lassen das Fieber von Woche zu Woche steigen!
Am wichtigsten ist dabei jedoch die Gesundheit der Taube. Hier ist jeder Züchter gefragt auf kleinste Verhaltensänderungen der Tauben zu achten und so für die Gesunderhaltung der Tiere zu sorgen. Sind sie auch weiterhin motiviert? Zeigen sie Freude beim Training am Haus und haben sie am Wochenende den Drang nach Hause? Hier ist es wichtig, dass der Züchter mit Motivation und Feuereifer bei der Sache ist. Denn nicht nur im Fußball gilt: Eine Mannschaft kann nur so motiviert sein, wie es der eigene Trainer ist! Beim Züchter laufen die Fäden zusammen, er trainiert, motiviert und „stellt die Mannschaft auf“, wie man so schön sagt. Er muss entscheiden, welche Taube gesetzt werden kann und auf welche Taube er seine Hoffnungen in der Woche setzt. Diese Entscheidungen muss er Woche für Woche aufs Neue fällen, in der Hoffnung, dass es jeweils die Richtige war.
Jungtauben beginnen zu fliegen
Im Alter von 21 Tagen sind die Jungtiere dann so weit entwickelt, dass sie alleine fressen und trinken können. Nur wenig später entdecken sie, dass sie fliegen können. Öffnet man den Ausflug, so werden die Jungtiere zwar raus gehen, aber nicht sofort losfliegen. Sie sitzen erst auf dem Dach des Taubenschlages und schauen sich ihre Umgebung mit wachen Augen an. So prägen sie sich ihr Zuhause ein, um dann erste Flugversuche zu unternehmen. Ähnlich einem kleinen Kind, welches die ersten Schritte macht, drehen die Jungtauben nun kleine Runden und bleiben in Sichtweite des Taubenschlages. Auch Start und Landung müssen schließlich geübt werden! Die Kondition entwickelt sich mit zunehmender Flugzeit und grösser werdenden Runden. Schon wenige Wochen später sind die Kreise größer, die Jungtauben formieren sich zu einem Schwarm und erkunden im Flug großflächig ihre Umgebung.
Sicher nach Hause
Bundesweites Netz an Vertrauensleuten Trotz aller Bestrebungen und Bemühungen, den Freiflug am Haus und den Heimflug der Tauben von den Distanzflügen so sicher wie möglich zu gestalten, kann es vorkommen, dass einzelne Tiere sich, aus welchen Gründen auch immer, verfliegen und Hilfe bei der Heimkehr benötigen. Hierfür hat der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e. V. über die Jahre ein einmaliges System geschaffen. Durch die ehrenamtliche Arbeit von einer Vielzahl von freiwilligen Vertrauensleuten wurde bundesweit ein Netz aufgebaut, das es ermöglicht, flächendeckend Tauben auch bei Privatpersonen abzuholen und die Rückführung in die Heimat zu organisieren. Hierzu müssen Privatpersonen einzig sicherstellen, dass die Taube gesichert ist.
Über die verbandseigene Homepage www.brieftaube.de kann unter > Verband > Taube gefunden die Postleitzahl eingegeben werden, sodass gleich der nächste Ansprechpartner in der Umgebung angezeigt wird. Dieser kann angerufen werden und die Taube wird schnellstmöglich abgeholt.Die Vertrauensperson organisiert die Rückführung in den Heimatschlag, wo die Taube bereits von Schwarm und Züchter vermisst wird. Einfacher und schneller ist es kaum möglich! Dieses Netz steht natürlich auch unseren Züchtern zur Verfügung, wenn ihnen eine Taube von Privatpersonen weiter weg gemeldet wird.