Energiespartipps für Private Haushalte

Rund 35 Prozent des Energieverbrauchs entfallen in Deutschland auf den Gebäudebereich. In Wohngebäuden fallen rund 84 Prozent des Energieverbrauchs allein durch Heizung und Warmwasser an. Was jede und jeder Einzelne tun kann, um Energie zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hat die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen auf ihrer Internetseite umfassend aufgezeigt.
https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimaschutz/Energiesparen-haushalt_.php

Zehn kurzfristige Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können, um Gas zu sparen:
  1. Allgemeine Raumtemperatur reduzieren: Wer die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad reduziert, kann sechs bis zwölf Prozent Energie und Kosten sparen. Stufe fünf sollte dabei nicht genutzt werden, da sie sehr viel Energie verbraucht, den Raum aber nicht schneller aufheizt als auf Stufe drei.
  2. Heizkörper und Thermostate nicht zustellen: Man sollte Heizkörper und Thermostate nicht zustellen (mindestens 20 – 30 cm Abstand) – weder mit Möbeln noch mit anderen Gegenständen, da sich die Wärme im Raum nicht richtig verteilen kann. Thermostate regeln den Heizwasserzulauf falsch, wenn sie von Vorhängen abgedeckt sind.
  3. Digitale Heizkörperthermostate installieren: Mit digitalen Heizkörperthermostaten können Sie die Heizkosten um weitere zehn Prozent senken.
  4. Heizungs- und Warmwasserleitungen dämmen: Die Dämmung von Heizungsleitungen (und natürlich auch anderen Warmwasserleitungen) sollte überprüft werden und bei unzureichender Dämmung, Beschädigungen oder zu geringer Dämmstärke nachgebessert werden.
  5. Nachtabsenkung der Heizanlage überprüfen: Zur guten Einstellung der Heizanlage gehört die Überprüfung und, wenn möglich, die Optimierung der Nachtabsenkung.
  6. Temperatur in ungenutzten Räumen reduzieren: Reduzieren Sie die Raumtemperatur in den Räumen, die Sie nicht nutzen. Bei geringeren Oberflächentemperaturen als 14° C besteht allerdings die Gefahr der Schimmelpilzbildung. Gebäudeecken kühlen besonders aus. Lüften Sie ausreichend, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft vorhanden ist. Dies gilt auch für die kaum oder nicht genutzten Räume, die i. d. R. nicht hermetisch von den genutzten abgetrennt sind.
  7. Einen Sparduschkopf nutzen: Ein Sparduschkopf ist eine der effektivsten Sparmaßnahmen, die zu Hause umgesetzt werden können – einmal angebracht, wird bei jedem Duschen gespart. Und einfach zu installieren ist er auch. Wassersparende Duschköpfe haben eine Durchflussmenge von lediglich fünf bis sechs Litern pro Minute. Herkömmliche Duschbrausen verbrauchen also zwei- bis dreimal so viel!
  8. Den Wasserhahn auf „kalt“ voreinstellen: Einhebel-Mischarmaturen sollten immer auf „kalt“ stehen und richtig betätigt werden: Bei kleinen Wasserentnahmen sollte kein Warmwasser mit angefordert werden. Händewaschen geht auch mit kaltem Wasser!
  9. Durchflussbegrenzer einbauen: Wenn es technisch möglich ist, spart der Einbau von Durchflussbegrenzern (Perlatoren) an allen Wasserhähnen bis zu zwei Dritteln Energie und Wasser.
Zehn kurzfristige Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können, um Strom zu sparen:
  1. Energieeffiziente Geräte nutzen: Veraltete technische Geräte wie Spülmaschine, Herd oder Kühlschränke haben hohe Verbräuche und sollten wenn möglich gegen energieeffizientere Modelle ausgetauscht werden. Da sich die Energieeffizienz z. B. von Kühlschränken und Gefriertruhen mit jedem Jahr verbessert hat, können mit einem neuen Gerät bis zu 50 Prozent Strom und mehr gegenüber einem 15 Jahre alten Gerät eingespart werden.
  2. Kühlschrank und Tiefkühler richtig temperieren: Im Kühlschrank sollte die Temperatur sieben Grad betragen. Als Faustregel gilt, dass eine um ein Grad höhere Temperatur etwa sechs Prozent Strom spart. Ein Kühlschrankthermometer hilft, die Temperatur genau einzustellen.
    Im Gefrierschrank oder Tiefkühler ist in der Regel eine Temperatur von -18 Grad völlig ausreichend.
  3. Gefriertruhe regelmäßig abtauen: Kühlschrank und Gefriertruhe sollten regelmäßig abgetaut werden. Denn schon eine Vereisung von fünf mm erhöht den Stromverbrauch des Kühlschranks um 30 Prozent!
  4. Mit Umluft statt mit Ober- bzw. Unterhitze backen: Bei Nutzung der Umluft-Funktion können Sie mit einer niedrigeren Temperatur backen und im Backofen gleichzeitig mehrere Ebenen benutzen. Das spart Strom – im Vergleich zu Ober-/Unterhitze in etwa 20 Prozent. Ein Vorheizen des Ofens ist in der Regel nicht nötig.
  5. Ladekabel nach dem Laden aus der Steckdose entfernen: Wurde das Tablet, der Laptop oder sonstige Geräte fertig geladen, sollte das Ladekabel aus der Steckdose entfernt werden.
  6. Helligkeit des Displays anpassen: Ein Großteil des Stroms von Unterhaltungselektronik wird für die Beleuchtung des Displays bzw. der Bildschirme benötigt. Wenn die Lichtverhältnisse es hergeben, sollte daher die Helligkeit angepasst und heruntergeregelt werden.
  7. Waschen ohne Vorwäsche: Die heutigen Waschmaschinen sind so leistungsstark, dass eine Vorwäsche überflüssig ist. Waschen ohne Vorwäsche vermeidet bei drei Waschgängen in der Woche bis zu 35 Kilogramm CO2 im Jahr.
  8. Waschtemperatur absenken: Mehr als drei Viertel der Energie eines Waschgangs werden für das Erhitzen des Wassers benötigt. Senkt man die Waschtemperatur von 60 °C auf 30 °C, wird nur ein Drittel des Stroms verbraucht.
  9. Glühlampen durch LEDs ersetzen: Wenn Sie alle Glühbirnen und Energiesparlampen aus dem Haushalt austauschen, kann der Energiebedarf für Licht um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Ein weiteres Plus: Mit einer Lebensdauer von mindestens 20.000 Stunden halten LEDs (bei einer durchschnittlichen Leuchtdauer von drei Stunden pro Tag) über 20 Jahre, also wesentlich länger als die herkömmlichen Glühlampen.
  10. Solarleuchten für die Außenbeleuchtung: Bei Außen- und Gartenbeleuchtung sollte darauf geachtet werden, dass diese mit Solarstrom betrieben werden, anstatt zusätzlich Strom aus der Steckdose zu verbrauchen.
Fünf kurzfristige Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können, um Energie bei der Mobilität zu sparen:
  1. Autofahrten vermeiden: Weniger CO2-Verbrauch, weniger Unfälle, weniger Stress – und geringere Energiekosten! Wer ein Verbrenner-Fahrzeug besitzt, sollte so viele Autofahrten wie möglich vermeiden und stattdessen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein.
  2. Vorausschauend fahren: Lässt sich eine Autofahrt nicht vermeiden, sollte mit einer vorausschauenden Fahrweise Sprit gespart werden. Dazu gehört auch, den Motor bei einer längeren Standzeit (z. B. im Stau, an Ampeln und Bahnübergängen) auszuschalten und die Start/Stop-Automatik des Fahrzeuges nicht abzuschalten.
  3. Fahrgemeinschaften bilden und Car-Sharing nutzen: Auch mit Fahrgemeinschaften und Car-Sharing wie dem Dorfstromer lassen sich Ressourcen effektiver nutzen und Energie sparen!
  4. Reifendruck überprüfen: Die Überprüfung des Reifendrucks kann helfen, Benzin zu sparen – ist zu wenig Luft im Reifen, wird mehr Energie verbraucht.
  5. Elektromobilität: Wer ein Elektro-Auto fährt, sollte erneuerbaren Strom zur Ladung nutzen – im Idealfall sogar den PV-Strom vom eigenen Dach.