Einsatzbericht der Feuerwehren der Samtgemeinde Horneburg für das Jahr 2020

Das Jahr 2020 hielt für die Feuerwehren der Samtgemeinde Horneburg einige Herausforderungen bereit. Nicht nur die Auswirkungen der Pandemie forderten ihren Tribut, auch eine signifikante Steigerung der Einsatzzahlen galt es zu bewältigen.

Erfreulicherweise hielt der Trend der letzten Jahre beim Zuwachs von aktiven Einsatzkräften an. Somit konnte ein Anstieg um weitere vier Kamerad(inn)en auf jetzt 236 verbucht werden.

Feuerwehr im Einsatzt

Besonders getroffen haben uns jedoch die Einschneidungen auf Grund des Infektionsgeschehens im Zusammenhang mit Covid-19 und den daraus resultierenden und notwendigen Beschränkungen auf eine ausschließliche Abarbeitung der Einsätze bei einem völligen Aussetzen des sonstigen Dienstbetriebes. Hierdurch kam es zu massiven Entbehrungen im Rahmen der Aus- und Fortbildung, aber auch der Kameradschaftspflege. Sämtliche Veranstaltungen von Osterfeuer, Grillfest, Boßelturnier, Tag der offenen Tür bis hin zu Jahreshauptversammlungen wurden abgesagt. Leider konnte auch die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz ihrem Ausbildungsauftrag nicht nachkommen, so dass es auch hier zu einem Mangel an dringend notwendigen Lehrgängen kam. Mit der Einführung von gemeindeweiten Online-Diensten wurde versucht, eine minimale Ausbildung, aber auch die Kommunikation untereinander, anzubieten.
Im Jahr 2020 wurden die Feuerwehren der Samtgemeinde Horneburg zu insgesamt 49 Brandeinsätzen alarmiert. Im Vorjahr waren es noch 44. Einen überwiegenden Teil nahmen hier brennende Pkw auf Grund eines technischen Defekts ein. Weiterhin galt es mehrere Küchenbrände zu löschen.

rfreulicherweise blieb es bei den Brandeinsätzen bei Sachschäden. Sechs Mal wurde nachbarschaftliche Löschhilfe in anderen Städten und Gemeinden geleistet.
Eine große Steigerung gab es mal wieder bei den Hilfeleistungen, die sich auf 165 gegenüber 104 im Vorjahr summierten. Ein deutlicher Anstieg konnte insbesondere bei den Alarmstichworten „Türöffnung“ und „Tragehilfe für den Rettungsdienst“ verzeichnet werden. Besonders gefordert wurden die Feuerwehren erneut auf der Autobahn. Hier kam es zu einem schweren Verkehrsunfall mit sieben beteiligten Fahrzeugen und einem ebenfalls schweren Unfall einer jungen Frau, die sich mit ihrem Pkw an der Ausfahrt Horneburg mehrfach überschlug, bevor sie an einem Abhang mit ihrem Fahrzeug zum Liegen kam und mittels hydraulischem Rettungsgerät befreit werden musste. Glücklicherweise kam es bei diesen Unfällen nicht zu lebensgefährlich verletzten Personen oder gar Toten.
Letzt genannte Fahrzeugführerin bedankte sich mit einem persönlichen Brief beim zuständigen Ortsbrandmeister und drückte ihren Respekt für die Arbeit der Feuerwehr aus. Ein Umstand, der in der heutigen Zeit leider immer weniger gewürdigt wird.

Unfall auf der A26

Ein mittlerweile sehr umfangreiches Feld nehmen auch die Einsätze der Notfallgruppen ein. Speziell ausgebildetes Personal wird hier zu medizinischen Notfalleinsätzen ent-sandt, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes als qualifizierte Ersthelfer zu überbrücken. Im Jahr 2020 kam es hier zu 50 Einsätzen.

Hiermit liegt die Samtgemeinde Horneburg an zweiter Stelle im Landkreis Stade direkt hinter der Hansestadt Stade. Das Einsatzgebiet beschränkt sich jedoch nicht auf die Samtgemeinde. So wurden auch Einsätze in den Hansestädten Buxtehude und Stade, sowie den Samtgemeinden Harsefeld und Lühe wahrgenommen.

Eine weitere Steigerung konnte erneut bei den Fehlalarmen durch eine Brandmeldeanlage festgestellt werden. Von noch 14 im Jahr 2019 stieg die Einsatzzahl nunmehr auf 18 im Jahr 2020.

Insgesamt stehen somit 254 Einsätze mit 3.245 Einsatzstunden im Vergleich zu noch 201 Einsätzen im Jahr 2019 zu Buche. Die Stundenzahl der Tätigkeiten insgesamt ist auf Grund des genannten Aussetzens des Dienstbetriebs von 16.928 (2019) auf 10.646 (2020) gesunken.

Torben Schulze, Gemeindebrandmeister